eMuseum

Highlights der Sammlung Roth


Bild- und Textprogramm

Bei dieser konstanti­nischen Silber­münze han­delt es sich um ei­nen Ar­genteus, der um 336 n. Chr. in Konstanti­no­pel geprägt wurde. Dar­ge­stellt ist auf dem anepi­grafischen (schriftfreien) Avers die Büste Konstan­tins des Großen mit Diadem und auf dem Revers eine Vic­toria mit Lor­beer­kranz und Palm­zweig, um­geben vom Schrift­zug CONSTANTINUS AUG (‚Kaiser Konstantin‘). Von be­son­derem In­teresse ist der aufwärts­ge­richtete Blick des kai­ser­lichen Porträts. Eusebius von Caesarea hat das neue Por­trät christ­lich ge­lesen: Wie groß die Kraft des Glau­bens in Kon­stantins See­le war, so mein­te der Bi­schof, könne man daran er­kennen, dass der Kai­ser sich mit nach oben gerichtetem Blick dar­stellen ließ ‒ „wie ein Mann, der mit aus­ge­brei­teten Ar­men zu Gott be­tet“ (VC 1.15). Dass sich die auf­fällige Por­trätge­staltung faktisch eher an hel­lenis­tischen Vor­bil­dern orien­tiert hat, wird auf der nächsten Sei­te er­läutert. (dn)