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Ein historischer Rundgang


Die Konsolidierung des Imperiums

Ende des dritten Jahr­hunderts konnte sich ein wei­teres Sonder­reich auf dem Bo­den des römi­schen Im­periums ausbilden – ein deut­liches Indiz dafür, dass auch Aurelian die Krise des Rei­ches nicht voll­ständig überwunden hatte: Im Jahr 286 oder 287 ließ sich der Ad­miral Carausius zum Im­perator ausrufen. In der Fol­ge gelang es ihm, Britannien und Teile der gallischen Nord­küste unter seine Kon­trolle zu bringen. Seinen Re­gierungs­sitz richtete er in London (Londinium) ein, wo er auch eigene Münzen prägen ließ. Weitere Münz­stätten des Carausius waren Colchester (Camulodunum) und Rouen (Rotomagus).

Die Aus­bildung des ‚Britannischen Sonder­reichs‘ fällt in die Zeit der Herr­schaft Diokletians (reg. 284–305), dem es schließlich mit grund­legenden Struktur­reformen, einer Rei­he militärischer Er­folge und einer syste­ma­tischen Herrschafts­teilung (der sogenannten Tetrarchie) gelang, die Krise des dritten Jahr­hunderts endgültig zu überwinden und die Voraussetzun­gen für die Aus­bildung des spätrömischen Im­periums zu legen. Auch das Britannische Sonder­reich löste Diokletian wieder auf. In diese Zeit fällt auch eine um­fassende Münzreform, in deren Verlauf viele zuvor ge­schlossene Münzstätten wieder­eröffnet wurden. Die bereits von Probus eingeführten Offizin­zeichen wurden dabei so syste­matisiert, dass es heute bei den meisten der in diesem Zeit­raum geprägten Münz­en möglich ist, Präge­ort und Präge­zeit exakt zu be­stimmen. (ah)