eMuseum

Einführung


Das Testament

Über den Düssel­dorfer Münz­verein kam Erich Roth mit dem Lehrstuhl für Alte Geschichte der Uni­ver­sität Düssel­dorf in Kontakt. Ab 1975 nahm er regel­mäßig an der ‚Donnerstags­runde‘ teil, die von Professor Dietmar Kienast geleitet wurde und neben Stu­dierenden auch Münzsammler und interessierte Laien der näheren und wei­teren Umgebung anzog. Dort wurden gemeinsam Fragen der antiken Numis­matik diskutiert, Sammler brachten auch eigene Münzen zur Bestimmung mit. Erich Roth war dem Kreis um Professor Kienast so verbunden, dass er bei seinem Tod im Jahr 1978 der alt­his­torischen Ab­tei­lung des Histori­schen Se­minars seine Samm­lung testa­men­tarisch vermachte. Bei Roths Tod bestand die Sammlung aus insgesamt 5.216 Prägun­gen des römischen Reiches und seiner Nach­folge­staaten der Zeit von Caesar bis in die Zeit der Völker­wanderung; der Gesamt­bestand gliederte sich in 2.837 Bronze­münzen, 2.226 Silber­münzen und 153 Gold­münzen. Berechtigte An­sprüche der recht­lichen Erben führten zu einer ge­richt­lichen Prüfung des Testa­ments, die sich bis 1987 hinzog. Im Zuge eines ein­ver­nehmlichen Ver­gleichs wurde die Samm­lung schließlich geteilt: Mit Aus­nahme eines spätrömischen Stücks musste die Uni­ver­sität auf die Über­nahme der Gold­prägungen ver­zichten. Auch sämtliche Silber- und Bronze­prägungen der Zeit vor Septimius Severus gin­gen an die Erben, „um den wissen­schaftlich wichtigsten Kern“ der Samm­lung, nämlich die Bronze- und Silberprägungen des dritten und vierten nach­christlichen Jahr­hunderts, in vollem Um­fang er­halten zu können. (ak)

(Bild: Dr. Erich Roth)