Wärme
macht Zwerge ? |
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Evolutionsbiologen fragen sich heute, wie lokale Gruppen von Tieren und Pflanzen auf größere Klimaschwankungen reagieren. Wandern sie ab in Regionen mit "ihrem" bevorzugten Klima? Oder bleiben einige, dem Klima angepaßte, Gruppen ortstreu? Um solch eine "Mikroevolution" nachzuweisen, scheint die Buschschwanzratte besonders gut geeignet zu sein: Ihre Generationenfolge ist überaus kurz, und sie hat, weil sie die größte aller Buschschwanzratten ist, besonders viel Gewicht zu verlieren. Ihr Verbreitungsgebiet reicht heute vom Süden Kanadas bis in die Bergregionen von New Mexico und Arizona. Hier - im Südwesten Nordamerikas - haben die Forscher intensiv nach fossilen Exkrementen gefahndet, die sich für den Nachweis einer Mikroevolution anbieten, weil:
Tatsächlich
entsprechen die Größen der Buschschwanzratte dem Temperaturverlauf.
Exkrementreste aus einer Höhle in Utah deuten darauf hin,
daß die Buschschwanzratte zu Beginn der Zwischeneiszeit
vor 14000 Jahren noch gut 400 Gramm gewogen hatte. Zur wärmsten
Zeit, 8000 Jahre später, brachte sie es nur noch auf knapp
300 Gramm. |
![]() Buschschwanzratten bevorzugen ziemlich rauhe Gegenden, mit Sandstein oder Felsvorsprüngen. Hier: in North Dakota. |
Zusatz: Die Bergmannsche Regel
kann auch bei der Körpergröße von Silbermöwen
aus unterschiedlichen Populationen
(engl.) angewendet werden.
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Aufgaben:
1. Welche Veränderungen
in der Umgebung der Buschschwanzratte, außer der des Klimas,
könnten eine Veränderung der durchschnittlichen Körpergröße
der Tiere bewirken? 2. Welche Faktoren müssen unbedingt vorher geklärt sein, wenn man Größenunterschiede innerhalb einer Art vergleicht und mit der Bergmann'schen Regel begründet? 3. Ist es sinnvoll, Größenunterschiede von Tieren verschiedener Arten mit Hilfe der Bergmann'schen Regel zu begründen? |
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