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Die Zeit der Tetrarchie


Ein einschlägiger Sammelband zur Geschichte der Tetrarchie trägt den Untertitel „Aspekte einer Zeitenwende“ (siehe Literaturliste). Dies macht deutlich, die Tetrarchie ist eine Zeit des Umbruchs. Diocletian trat im Jahr 284 seine Herrschaft an, und das Reformprogramm, das er in den folgenden rund 20 Jahren auf den Weg brachte, war umfassend. Es brachte Einschnitte in der Provinzverwaltung, der Heeresorganisation, dem Münzwesen und vielen weiteren Bereichen mit sich.

Die Leistungen Diocletians sind unumstritten. Gelang es ihm doch, die äußeren Grenzen des Imperiums zu sichern und eine stabile Herrschaft zu errichten. Beides war den Kaisern der Soldatenkaiserzeit (235-284 n. Chr.) nicht gelungen. Trotz dieser Erfolge erinnert sich die Nachwelt jedoch oft vor allem an die letzte große Christenverfolgung der Antike, die auf ewig mit Diocletians Namen verbunden bleiben wird.

Aus den Reformen Diocletians sticht eine hervor: Die neu etablierte Herrschaftsordnung, die zur Einrichtung eines Herrscherkollegiums führte. War die Römische Monarchie doch im Kern zuvor immer eine Alleinherrschaft gewesen. Mit der Erhebung Maximians zum Mitkaiser wurde die Regierungslast zunächst auf zwei, einige Jahre später durch die Ernennung von zwei Caesares (als untergeordnete Mitregenten) auf vier Schultern verteilt. Die Tetrarchie (von griech. „tetra-“ = vier und „arche“ = Herrschaft) war geboren. Der Entwicklung dieser Herrschaftsordnung, die sich in der Münzprägung markant widerspiegelt, widmet die folgende Ausstellung ein besonderes Augenmerk.

Die Ausstellung nimmt den Zeitraum vom Herrschaftsantritt Diocletians 284 bis zum Ende der 1. Tetrarchie im Jahr 305 in den Blick. Im nächsten Abschnitt finden Sie eine graphische Darstellung des Ausstellungszeitraums. Sie zeigt die wichtigsten Etappen der Schaffung der Tetrarchie.