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Die Zeit der Tetrarchie


Beizeichen auf Münzen der Tetrarchen

Auf dem Revers tetrarchischer Münzen erscheinen häufig lateinische oder griechische Buchstaben, Zahlen oder Symbole, die weder zur Legende noch zum Münzbild gehören. Es handelt sich um sogenannte Beizeichen. Diese können entweder unterhalb des Bildfeldes im sogenannten ‚Abschnitt‘ stehen oder die Reversdarstellung flankieren. Diese Zeichen sind Verwaltungsmarkierungen der Münzstätten. Sie kennzeichnen zusammengehörige Serien von Münzen oder verweisen auf die verschiedenen Abteilungen einer Münzstätte, die als ‚Offizinen‘ bezeichnet werden.

Mit der steigenden Anzahl der Münzstätten im 3. Jh. wächst auch die Anzahl der Beizeichen. Da die Gestaltung der Zeichen je nach Münzstätte stark variiert, lassen sich Prägungen oftmals leichter zuordnen. Nach der Münzreform im Jahr 294 finden sich zudem häufiger Kürzel der prägenden Münzstätte auf den Objekten (siehe oben).

Das Zeichen XXI (lies XX = I), das nur auf den vor der Münzreform dominierenden Antoninianen erscheint, geht auf Kaiser Aurelian zurück. Dieser versuchte, der gestiegenen Inflation entgegenzuwirken, in dem er ‚Neo-Antoniniane‘ schuf, die den Wert von zwanzig alten Antoninianen haben sollten. Da die Zusammensetzung und das Gewicht der Münzen jedoch unverändert blieben, erwies sich die Maßnahme als wenig erfolgreich.